Blockhaus d’Éperlecques wird die Bunkeranlage heute von den Franzosen genannt, der Ursprüngliche Tarnname unter deutscher Besatzung lautete: Kraftwerk Nord West“ (KNW).Im April 1943 wurde bei Éperlecques etwa zehn Kilometer nordwestlich von Saint-Omer ein Waldgebiet durch die Deutschen beschlagnahmt welches vorher von der französischen Marine als unterirdisches Tanklager genutzt wurde.Hier sollte eine Bunkeranlage zur Herstellung und für den Abschuss der V2 Rakete entstehen.Zum Bau dieser Anlage wurde Albert Speer bereits 1942 von Walter Dornbergers gedrängt welcher eine solche Anlage in der Nähe der Kanalküste forderte.Ende Dezember 1942 suchten Offiziere und Ingenieure der Heeresversuchsanstalt Peenemünde nach geeigneten Standorten wobei ihre Wahl auf das Waldstück bei Éperlecques fiel.Im März 1943 wurde die Organisation Todt mit dem Bau der Anlage beauftragt.Unter Einsatz von ca. 3500 französische Gefangenen welche in 12 Stunden Schichten arbeiten mussten wurde mit dem Bau der Anlage begonnen.Schon frühzeitig wussten die Briten über den Bau und den Zweck der Anlage Bescheid.Bereits am 27. August und am 7. September 1943 flogen die Briten erste Bombenangriffe auf die Anlage und am 19. Juni 1944 wurde die Anlage dann im Rahmen der Operation Crossbow durch Luftangriffe schwer beschädigt. Bei diesen Angriff warfen die Briten Tallboy-Bomben ab.Nach diesem Angriff waren die Deutschen dazu gezwungen das Projekt zur Produktion und Abschuss der V2 in Éperlecques aufzugeben und die Fabrik ins nahegelegene La Coupole zu verschieben.In Éperlecques ging nur noch der Ausbau der Anlage zur Herstellung von Flüssigsauerstoff für die V2 weiter und wurde auch in Betrieb genommen.Am 27. Juli 1944 gab es einen weiteren Angriff mit einer Tallboy-Bombe welcher aber keinen Schaden an der Anlage verursachte.Als die Alliierten Truppen immer näher vorrückten demontierten die Deutschen die Anlage und transportierten sie nach Deutschland. Nachdem alles abtransportiert war schalteten die deutschen Truppen die Pumpen ab sodass große Teile des Geländes überschwemmt wurden.Im Sommer 1944 wurde die Gegend von den Alliierten eingenommen. Als Churchill und Eisenhower die Anlage besuchten um sich über den genauen Zweck des “Blockhauses” einen Überblick zu verschaffen waren sie sich über die Funktion nicht mehr sicher und das KNW wurde ab Februar 1945 zum testen von Bomben verwendet.1973 eröffnete ein privates Museum auf dem Gelände und seit 1985 gilt Le Blockhaus d’Éperlecques als historisches Denkmal