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Ausweichsitz der Landesregierung NRW
  Mit den Planungen für den Ausweichsitz der Landesregierung NRW wurde im Jahr 1962 begonnen und im gleichen Jahr wurde der 10 Millionen DM teure Bunker wahrscheinlich auch fertig gestellt. Er hat eine Fläche von ca. 35 × 29 × 16 Meter, auf drei Etagen verteilt umfasst der Gesamtkomplex etwa 1.000 Quadratmeter die gut vom Wald getarnt werden. Die Außenwände haben eine Stärke von ca. 3 Meter und die Innenwände von ca. 1 Meter. Der Eingang des Bunkers wird durch eine Doppelgarage getarnt und einem zur Umgebung passendem Wohnhaus. Als mit dem Bau des Bunkers begonnen wurde erzählte man den Anwohnern das hier ein Wasserwerk entsteht, später als die Ausrede nicht mehr glaubhaft war wurde von einem Warnamt erzählt, was auch nicht so ganz falsch war, man verwendete bei den Planungen die typischen Pläne eines Warnamtes und die Funktion eines solchen war auch in diesem Bunker untergebracht. Im Fall eines Atombombenabwurfes sollten in den 100 Räumen der Ministerpräsident und etwa 100 leitende Beamte der Landesregierung bis zu 30 Tage ausharren können. Bis zu seiner Aufgabe 1993 wurde der Bunker steht unter strengster Geheimhaltung betriebsbereit gehalten und in der Zeit zwischen 1966 bis 1989 wurden in regelmäßigen Abständen Übungen für den Ernstfall durchgeführt. Die Tür zum Bunker sollte den Überdruck von zehn Atmosphären aushalten. Wenn man die Anlage betreten hatte kam man zunächst in eine Dekontaminationsananlage in der man von gefährlichen Verunreinigungen und Schadstoffen gereinigt wurde und die radioaktiven Belastung eingegrenzt werden sollte. Der Bunker verfügte über eine eigene Bibliothek in der neben Unterhaltungsliteratur auch die Gesetzestexte standen, diese wurden ständig auf dem neusten Stand gebracht. Für die Kommunikation standen u.A. eine Telefonzentrale mit 200 Anschlüssen, zahlreiche Fernschreiber und ein eigenes WDR Studio zur Verfügung, aus diesem Studio hätte der Ministerpräsident zur Bevölkerung gesprochen und es wären Aktuelle Informationen zur Lage gesendet worden aber auch ein Unterhaltungsprogramm um die Bevölkerung zu beruhigen. Die Zimmer im Bunker waren immer 6 Bett Zimmer mit einer eher dürftigen Ausstattung, nur für den Ministerpräsident und seinen engsten Mitarbeitern gab es etwas mehr “Luxus”, in einem abgeteilten Bereich im Bunker hatten sie hier ihr eigenes Bad, WC und einen Besprechungsraum. Nachdem der Bunker 1993 aufgegeben wurde kaufte der Schwiegersohn des ehemaligen Bunker-Hausmeisters das Einfamilienhaus auf dem Grundstück und erhielt den Bunker gratis dazu. Nachdem andere Vorhaben nicht verwirklicht wurden entschloss die Familie Röhling sich dazu den Bunker in seinem Urzustand zurück zu versetzten und hier eine Dokumentationsstätte zu errichten. Seit dem Frühjahr 2009 werden hier regelmäßig Führungen angeboten und die Geschichte des Bunkers sehr eindrucksvoll erzählt. Neben den normalen Führungen kann man auch in regelmäßigen Abständen Fototouren buchen, was wir damals auch gemacht haben und es hat sich wie wir finden sehr gelohnt. Der Link zu der Betreiberseite: http://www.ausweichsitz-nrw.de/  oder https://www.facebook.com/AusweichsitzNRW/?fref=ts
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