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OKH Hansa
Im Herbst 1939 wurde damit begonnen in der Nähe der Verdun Kaserne vier Bunkerhäuser für den Generalstab zu bauen und in knapp 100 Meter Entfernung wurde mit dem Bau eines Nachrichtenbunkers begonnen. Die Bunkerhäuser waren mit V16 - V19 durch nummeriert. V16 & 17 erhielten den Decknamen Hansa 1, die Häuser V18 & 19 den Namen Hansa 2. Der Nachrichtenbunker und die Vermittlung erhielten vorerst den Namen Gisela. Ab 1944 war der Name des Nachrichtenbunkers Ida. Die vier Hansa Bunker wahren identisch mit den Stabsbunkern in Zossen „Maybach I“, nur bei der Raumaufteilung gab es geringfügige Abweichungen. Das aus Beton gegossene Dach der Häuser hatte eine Stärke von ca. 50cm und zwei Schornsteine, einer für die Frischluftansaugung der unter der Erde liegenden Bunkergeschosse und einer für die Abluft. Zur Tarnung wurde das Dach mit Dachschindeln gedeckt und auch die Gasdrucktüren wurden von Außen mit Holz verkleidet. Jedes der Bunkerhäuser hatte eine Grundfläche von 36,20 Meter x 16,39 Meter mit zwei oberirdischen Etagen zuzüglich Dachgeschoß in welchen Toiletten, Wasch und Duschräume sowie Dienstzimmer untergebracht waren. Die Außenwände hatten eine Stärke von nur 40-60 Zentimeter, nur die Wände der Eingangsbereiche und die Innenwände des Korridors hatten eine Stärke von ca 1 Meter. Jedes der Gebäude verfügte zusätzlich über zwei unterirdische Etagen welche bei Luftangriffen Schutz bieten sollten, auf jeder unterirdischen Etage befanden sich je 8 Dienstzimmer. Im unteren Keller waren noch zusätzlich zwei Räume für Versorgungsstechnische Anlagen. Die Sohle des unteren Kellers lag 8,20 Meter unter dem Fußboden des Erdgeschosses, die Wände und Decken der Bunkergeschosse hatten eine Stärke von 1 Meter. Auf einen Verbindungsstollen zwischen den Häusern wie bei Maybach wurde hier verzichtet. Für den Nachrichten und Versorgungsbunker im untersten Kellergeschoss wurden anscheinend Pläne von zwei anderen Bunkertypen verwendet und zu einem zusammen gefasst dafür spricht unter anderem die doppelte Außenwandstärke an der Stoßseite beider Gebäude. Der Nachrichtenteil des Bunkers hat eine Breite von etwas über 6 Meter und ähnelt vom Grundriss her den unterirdischen Verstärkerämtern der Reichspost. Der Versorgungsteil der Bunker hat nur eine Breite von fünf Metern. Über der Erde liegt der Eingangsbereich mit Toiletten und einen weiteren Raum, für welche Zwecke dieser war ist unklar. Über das Treppenhaus gelangt man in das erste Kellergeschoss wo auf der Wand AEG steht. In diesem Raum war wahrscheinlich die Luftentfeuchtungsanlage untergebracht. Des weiteren befindet sich auf dieser Ebene ein Schacht in dem wohl ein Kettenaufzug war und ein Raum mit Waschgelegenheiten. Im zweiten Kellergeschoss war dann der Nachrichtenbunker und der Versorgungsbunker untergebracht. Im Versorgungsteil war die Heizungsanlage, Be- und Entlüftungsanlage inkl. Filter, Wasserversorgung, Lagerraum für Öl und Treibstoff untergebracht. Am Ende des Versorgungsbunkers gibt es einen Technischen Stollen der zu einem Tiefbrunnen führt außerdem geht direkt am Anfang des Stollens ein Gang für den Notausgang ab. Im Nachrichtenbunker war die Fernsprechvermittlung, Fernschreibstelle, ein Verstärkeramt mit Telegraphie Anlage untergebracht. Am Ende des Nachrichtenbunkers befand sich ein weiteres Treppenhaus sowie ein Aufzug aber dieser Bereich wurde gesprengt. In der Mitte des Nachrichtenbunkers gab es noch einen Notausgang Heute stehen noch die beiden Bunkerhäuser von Hansa II welche sich aber in Nachtnutzung befinden und somit nur von außen besichtigt werden können. Eins der beiden Häuser hat heute noch die mit Holz verkleidete Bunkertür im Original Zustand. Die untere Etage vom Nachrichtenbunker stand 40 Jahre lang unter Wasser und wurde vor ein paar Jahren leer gepumpt, da aber ständig Wasser nach läuft steht es in einigen Bereichen wieder. Empfehlenswerte Literatur über diese Anlage: Militärgeschichtliche Blätter - Deckname Hansa von Michael Grether und Hans Georg Kampe
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Quelle der Nachfolgenden Bilder: Militärgeschichtliche Blätter - Deckname Hansa