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Schotterwerk Nordwest
Die ursprüngliche Bezeichnung für das Projekt war Bauvorhaben 21, erst später bekam das Projekt die Bezeichnung Schotterwerk Nordwest. Nachdem Peenemünde durch die alliierten Bombenangriffe zerstört wurde suchte man nach geeigneten Orten für den Abschuss und die Montage der V2. Durch die Nähe zu England wurde der Ort Wizernes am Pas de Calais gewählt. Im März 1943 wurde mit dem Bau der Anlage begonnen und im Januar 1944 wurde die gewaltige Kuppel aus Stahlbeton gegossen, sie hat ein Gewicht von 50000 Tonnen, einen Durchmesser von 71 Metern und eine Dicke von 5 Metern. Die Form wurde gewählt damit der Anlage die alliierten Bomben nichts anhaben können. Nach dem Aushärten des Betons wurde damit begonnen den Kreidefels unter der Kuppel abzubauen und somit Platz für die Lagerung und Montage der V2 Rakete zu schaffen. Gleichzeitig wurden mehrere Stollen für andere Zwecke vor getrieben. Auf der Baustelle wurde 7 Tage die Woche rund um die Uhr gearbeitet, hierfür wurden etwa 3000 Zwangsarbeiter eingesetzt. Nach Fertigstellung der Anlage sollten Züge die vormontierten V2 Teile direkt in den Bunker fahren wo man sie dann fertig montiert hätte und 50 Raketen pro Tag auf England abgefeuert hätte. Nachdem die alliierte Luftaufklärung die Anlage entdecke wurde sie zum ersten mal am 27.08.1943 bombardiert, im September 1943 wurden weitere Angriffe auf die Anlage geflogen. Die Kuppel hat bei den Angriffen keinen Schaden genommen aber die Baustelle war enttarnt und verwüstet was die Organisation Todt dazu bewegte sich auf den Hauptbunker zu konzentrieren. Da ein verschießen der V2 von der Anlage nicht mehr möglich war sollte die V2 stattdessen von mobilen Abschussrampen abgefeuert werden. Um die Versorgung mit flüssigen Sauerstoff frontnah zu gewährleisten wurde unter der Kuppel eine Produktionsanlage für flüssigen Sauerstoff errichtet. Im Januar 1944 war die Sauerstoffproduktionsanlage fertig gestellt allerdings ist es nicht zu einer größeren Produktion gekommen weil die alliierten Luftangriffe eine Aufnahme der Produktion behinderten. Die schwersten Angriffe fanden am 19.6. und 27.7.1944 statt wobei auch die fast sechs Tonnen schwere Tallboy Bombe zum Einsatz kam. Eine der Tallboy Bomben traf auch die Kuppel aber konnte sie nicht durchschlagen. Am 6.9.1944 eroberten alliierte Truppen die Bunkeranlage, vorher wurden aber schon die technischen Einbauten unter Zeitdruck von der Wehrmacht demontiert und zurück nach Deutschland gebracht. Es wurden auf die Anlage ca 20 alliierte Luftangriffe geflogen wobei ca 4000 Bomben abgeworfen wurden welche zwar das Bergmassiv in Teilen zerstörte nicht aber die Kuppel. Heute ist die Anlage ein Museum und kann besichtigt werden. Weitere Infos unter: https://www.lacoupole-france.de/
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