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U-Verlagerung Dachs 1
Als ab dem 20.6.1944 die Hannoveraner Raffinerien immer öfter schweren
Bombenangriffen ausgesetzt wurden, wurde eine Untertage-Verlagerung der
Mineralölindustrie immer wichtiger. Im Juli 1944 wurde im Rahmen des Geilenberg-
Programms eine Sonderkommission aus Vertretern der Mineralölindustrie gegründet.
Bei einer Erkundung des unteren Stollensystem im Jakobsberg wurde festgestellt das
es ideal für die Unterbringung der Schmierölraffinerie wäre und so dem Jägerstab
entzogen. Nun konnte im Rahmen des Geilenberg-Programmes der
GEWERKSCHAFT DEURAG-NERAG eine Schmierölraffinerie in Verbindung mit dem
“Ofen-Projekt” entstehen. Die Schmierölraffinerie sollte von folgenden Anlagen mit
Rohstoffe beliefert werden:
Ofen 1 und 2, betreut von der NERAG, in Boegerhof bei Rinteln
Ofen 3 und 4 , betreut von der NERAG. in Brunkensen
Ofen 5 und 6, betreut von der Wintershall AG, in Mensinghausen
Ofen 37 und 38, betreut von der NERAG, in Ibbenbürern
Taube 2, betreut von der Wintershall AG, im Kreis Minden
Der Bau der Raffinerie bekam den Kodenamen “Dachs 1”, im wurde höchste Dringlichkeit eingeräumt
und ein Kostenvolumen von 27 Millionen Reichsmark.
Die Anlage sollte 5.500 Tonnen Schmierstoffe pro Monat produzieren, dies wäre für die Luftwaffe
ausreichend gewesen. Die Anlage verfügte über drei Eingänge, zum einen den Haupteingang, ein
weiterer für Rohrleitungen usw und für div. Zwecke gab es noch einen Wartungstunnel. Neben der
Haupteifahrt lagen auf der rechten Seite; Dampfkesselanlage, Transformatorenstation,
Destillationskolonnen und Kompressorenstationen. In der Bauphase jedoch wurde die Anlage von
Ausserhalb versorgt. Es gab einen Versorgungstunnel der den unteren Stollen (Dachs 1) mit dem oberen
Stollen (Stör 1) verband, durch ihm liefen unter anderem
Stromleitungen & Rohre. Nach Kriegsende fanden die Alliirten
eine Raffinerie vor die bereits zu 85% fertig gestellt war. Es
wurde damit begonnen die Anlage zu demontieren und überlegt
wie man die Stollen zerstören könne. Nach erfolgter demontage
der Anlage wurden die Zwischendecken mit Sprengungen zum
Einsturz gebracht, die Luftschächte und Eingänge wurden mit
Eisenbeton versiegelt.
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Quelle: http://www.u-verlagerungen.portaforum.de